Nasennebenhöhlen

 

Ausgekleidet sind die Nebenhöhlen mit dünnem Flimmerepithel, dessen Flimmerstrom in Richtung der natürlichen Ostien gerichtet ist. Dies dient der Reinigung. So kommt des, dass der Flimmerstrom in den Sinus maxillares nach oben und in den Sinus frontales nach unten gerichtet ist.
Durch die Ostien stehen die Nebenhöhlen mit der Nasenhaupthöhle in Verbindung und liegen außerdem in einer topographischen Nähe zur Orbita und dem N. opticus.
Bezüglich der evolutionstechnischen Funktion der Nebenhöhlen werden Thesen wie die Bildung eines Resonanzraumes, Gewichtserleichterung des Schädelknochens und die Teilnahme an der Vorbereitung (Erwärmung, Anfeuchten und Reinigen) der Atemluft diskutiert.

 

CAVE: Abgesehen von den Sinus maxillares grenzen die Nebenhöhlen mit ihren knöchernen Wänden an den intrazerebralen Raum, wodurch sie in Kontakt mit den Meningen stehen. Dies sorgt für Meningitisgefahr bei Infektionen und Verletzungsgefahr der Dura bei Frakturen!

 


 

 Kontaktfelder der Nasennebenhöhlen

 

Nasennebenhöhle Sinus maxillaris Sinus frontalis Sinus ethmoidalis (Siebbeinzellen) Sinus sphenoidalis
oben Orbita (Verlauf d. N.infraorbitalis) Fossa cranii anterior Schädelbasis
(CAVE: Gefahr intrakranieller Komplikationen!)
- Sella turcica m. Hypophyse
(operativer Zugang zur Hypophyse)
- vordere & mittlere Schädelgrube
unten Kieferhöhlenboden,
häufig mit Vorwölbungen der Backenzähne
(CAVE: odontogene Kieferhöhleneiterung
bes. d.2. Prämolaren & 1. Molaren!)
Orbitadach
(CAVE: Durchbruch von Stirnhöhleneiterungen in die Orbita!)
Sinus maxillaris - Dach der Choane & Rachendach
- Fissura orbitalis superior
- Canalis opticus
hinten Fossa pterygoplatina
(inkl. Plexuy pterygoideus, A. maxillaris,
Ganglion pterygopalatinum)
vordere Schädelbasis
(CAVE: Gefahr intrakranieller Komplikationen!)
Sinus sphenoidalis (Keilbeinhöhle) sehr dicke Hinterwand, dahinter hintere Schädelgrube
vorne Gesichtsvorderwand
(m. Foramen infraorbitale)
supraorbitale Stirnpartien Canalis nasolacrimalis
(vorn oben: Sinus frontalis)
- vorne oben: Ostium, Mündung hinter oberer Muschel
- hintere Siebbeinzellen
- Canalis opticus (kann durch Knochenzelle einschneiden - ,,Odoni-Zelle)
lateral Gesichtsvorder-seitenwand
(inkl. Recessus zygomaticus)
supraorbitale Stirnpartien Lamina papyracea (Teil der Orbita)
(CAVE: Durchbruch von Siebbeineiterungen in die Orbita!)
- A. carotis interna
- Canalis opticus
- Sinus cavernosus (Kavernosusthrombose!) m. Hirnnerven III, IV, V1, VI
medial Nasenhöhlenwand Ostium zum Ductus nasofrontalis
→ mündet in Hiatus semilunaris
oberer Bereich der lateralen Nasenwand
(m. mittlerer & oberer Muschel)
Keilbeinhöhlenseptum
Besonderheiten natürliche Öffnung cranial:
Sekret kann in aufrechter Kopfhaltung
nicht abfließen

hinterer Winkel zw. medialer & oberer Wand:
operativer Zugang zu hinteren Siebbeinzellen
rechts und links oft verschieden groß

- ~ 8-10 Zellen
- vorderen S. münden in den mittleren Nasengang
- hintere S. münden in den oberen Nasengang
- vordere S. können sich in mittlere Nasenmuschel vorwölben
→ Muschel wird zum Septum gedrängt
→ ,,Concha bullosa"

- Anatomisch wichtige Nachbarstrukturen! : lebensbedrohliche OP-Komplikationen bei Nichtbeachtung möglich!
- Septum trennt linke und rechte Seite (oft untersch. groß)