Physiologische Funktionen

 

Nasenmuscheln

Die physiologischen Funktionen der Nasenmuscheln sind:

- Vergrößerung der Nasenschleimhaut-Oberfläche
- Temperaturregelung (Erwärmen bzw. abkühlen) der eingeatmeten Luft auf konstant 32-34°C (unabhängig von der Außentemperatur)
- Befeuchten der eingeatmeten Luft (auf >80% Luftfeuchtigkeit)
- Reinigen der eingeatmeten Luft durch die Haare des Nasenvorhofs und durch den zum Rachen gerichteten flimmerepithelialen Sekretstrom
- Regulation des Volumenstroms durch die Nase durch Anschwellen der Schleimhaut der Conchae (durch den nasalen Zyklus verengen sich abwechslend die rechte und linke Nasenseite)

 


 

Nasengänge

Die physiologischen Funktionen der Nasengänge sind:

- oberer Nasengang:
    - Riechen
    - Abtransportieren der Drainage aus Sinus sphenoidalis und den dorsalen Cellulae ethmoidales
- mittlerer Nasengang:
    - Abtransportieren der Drainage aus den:
          - Sinus frontalis
          - Sinus maxillaris
          - vordere und mittlere Siebbeinzellen
- unterer Nasengang:
    - Abtransportieren der Tränenflüssigkeit aus dem Ductus nasolacrimalis
    - Führung des Hauptluftstroms zum Nasenrachenraum

 


 

Abwehrfunktion

- sekretorische Immuntät
     - Enzyme
     - leukozytäre Mediatoren
     - Immunglobuline (IgA, IgG)

- unspezifische Detoxikation von Gasen
     - z.B. Ozon oder SO2
     - intrazellulär durch Zytochrom P-450, Superoxiddismutase, Glutathionperoxidase

 


 

Riechen

In der Regio olfactoria finden sich primäre bipolare Sinneszellen (Chemorezeptoren), zylindrische Stützzellen und kegelförmige Basalzellen im Sinnesepithel. Von hier aus gelangen die marklosen Fila olfactoria (N. olfactorius) durch die Lamina cribrosa zum Bulbus olfactorius (CAVE: möglicher Infektionsweg zum Schädelinneren!).
Die Riechbahn verläuft weiter über den Trcactus olfactorius zum Riechzentrum in der Hippocampusregion.

 

  • Chemosensor
  • Luftwirbel vom Naseneingang bei schnuppernder Atmung
  • Luftwirbel vom Nasenrachenraum beim Ausatmen und Schlucken (gustatorisches Riechen)
  • Moleküle lösen sich im Schleim
  • spezifische Rezeptorproteine in Riechkölbchen der Neurone (Riechzellen)
  • G-Protein-gekoppleter Signalweg über cAMP --> Rezeptorpotential
  • mehrere Zellen mit gleichem Rezeptor bilden Einheit
  • Erregungsleitung:
    • wenn Rezeptorpotential > Schwellenwert, dann Aktionspotentiale im N. olfactorius
    • durch Lamina cricrosa zum Bulbus olfactorius (erste Station synaptischer Verarbeitung)
    • Tractus olfactorius (Axone der Mitral- und Büschelzellen des Bulbus olfactorius)
    • Ncl. olfactorius anterior --> Commissura ant. --> kontralat. Bulbus olfactorius (Hemmung)
    • medialer Weg:
      • Stria olfactoria medialis
      • Septumregion (kaudale Meidalseite der Hemisphären, rostral des III. Hirnventrikels)
      • Habenula (Epithalamus) --> Formatio reticularis (verm. verantw. für Weckreaktion starker Gerüche)
      • Hippocampus (limbisches System) (Gedächtnisbildung)
    • lateraler Weg:
      • Stria olfactoria lateralis
      • Area prepiriformis (Paläokortex, prim. Riechrinde) & Amygdala
      • entorhinale Rinde
    • bewusste Geruchswahrnehmung:
      • orbitofrontaler Kortex (kaudalster Teil des Frontallappens)