Nase

Nasenhaupthöhle

Die Nasenhaupthöhle reicht vorn von der Nasenklappe bis hinten zu den Choanen.
Das Dach wird gebildet vom Nasenbein, der Lamina cribrosa des Siebbeins (Teil der Schädelbasis!) und dem Keilbeinkörper.
Der Boden entspricht dem harten Gaumen. Er enthält im vorderen Abschnitt den Canalis incisivus mit dem N. nasopalatinus.
Die laterale Nasenwand ist zusammengesetzt aus Teilen des Oberkiefers, des Os lacrimale, des Gaumenbeins und des Keilbeins.

 

 


 

Nasenseptum

Mediansagittalschnitt der Nase mit Sicht auf die rechte Nasenhälfte inkl. Septum, Oberkiefer und Frotnobasis

 

Das Nasenseptum besteht aus einem knöchernen und einem knorpeligen Anteil. Der knöcherne Teil wird hierbei aus dem Vomer und der Lamina perpendicularis des Os ethmoidale gebildet.
Der knorpelige Anteil des Septums wird aus aus dem Cartilago septi nasi gebildet.

CAVE: Das Nasenseptum ist sehr schmerzsensibel! Achten Sie daher bei der anterioren Rhinoskopie darauf, dass Sie das Septum mit dem Nasenspekulum nicht berühren!

 


 

Gefäßversorgung

Um ihre Funktion erfüllen zu können verfügt die Nase über eine intensive Blutversorgung, deren Kenntnis für die notfallmäßige Versorgung von Nasenbluten (Epistaxis) von großer Bedeutung ist. Im Bereich des Locus Kiesselbachi bilden Stromgebiete der A. carotis externa und interna umfangreich Anastomosen:


Locus Kiesselbachi: Mediansagittalschnitt der Nase mit Sicht auf die rechte Nasenhälfte inkl. art. Septumgefäßversorgung, Oberkiefer und Frotnobasis

 

Vereinfacht sind hier die Stromgebiete dargestellt:

  • A. carotis interna --> A. ophtalmica --> Aa. ethmoidales ant. et post. (1)
  • A. carotis externa --> A. maxillaris --> A. sphenopalatina (2) --> Aa. nasales post. lat. et septi --> A. nasopalatina
  • die A. nasalis post. septi (Ast der A. sphenopalatina) geht über in die A. nasopalatina und verläuft durch das Foramen incisivum zum Gaumen um mit der A. palatina major (4) zu anastomosieren.
  • Venöser Abfluss: V. ophtalmica & V. facialis
  • Lymphabfluss: submandibuläre, retropharyngeale & tiefe Hals-LK

 


 

Nasenmuscheln & Nasengänge

Mediansagittalschnitt der Nase mit Sicht auf die rechten Conchae nasalis mit den Meati nasi, außerdem Sicht auf Oberkiefer und Frontobasis

 

Die Nasenmuscheln sind knöcherne Lamellen, die seitlich in die Nasenhöhle hineinragen. Sie sind mit Schleimhaut überzogen und bilden durch die zwischen ihnen entstehenden Einsenkungen die drei Nasengänge (Meatuns nasi inferior, medius und superior). Hierbei ist die untere Nasenmuschel ein eigenständiger Knochen, wohingegen die mittlere und obere Nasenmuschel zum Os ethmoidale gehören. Zur Funktion der Nasenmuscheln siehe hier.

Die mittlere Muschel kann pneumatisiert sein und durch die Vorwölbung in den mittleren Nasengang sowohl die Ostien der Nebenhöhlen als auch die Nasenatmung verlegen (sog. Concha bullosa).

 

Der untere Nasengang (Meatus nasi inferior) liegt kaudolateral der unteren Nasenmuschel und wird nach kaudal durch den Proc. palatinus der Maxilla - der den Nasenboden bildet - begrenzt. Dieser Nasengang ist die kürzeste Verbindung zum Nasenrachenraum und führt den Hauptluftstrom bei der expiratorischen Nasenatmung. In ihn mündet der Ductus nasolacrimalis über die Hasner-Klappe. (Eselsbrücke: daher kommt der Ausdruck ,,Rotz und Wasser heulen")

 

Der mittlere Nasengang (Meatus nasi medius) liegt kaudolateral der mittleren Nasenmuschel und wird nach kaudal durch die untere Nasenmuschel begrenzt. Er führt den Hauptluftstrom der inspiratorischen Nasenatmung.
Verschiedene Nasennebenhöhlen drainieren in den mittleren Nasengang. So gibt der Sinus frontalis sein Sekret über den Recessus frontalis in den Hiatus semilunaris im mittleren Nasengang ab, der Sinus maxillaris drainiert über das Infundibulum ehtmoidale ebenfalls in den Hiatus seminularis des mittleren Nasengangs (da der Sinus maxillaris tiefer als der Hiatus seminularis liegt kann bei aufrechter Kopfhaltung kein Sekret abfließen).
Außerdem führen die vorderen und mittleren Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales) ihr Sekret in den mittleren Nasengang ab. Diese imponieren durch eine leaterale Einbuchtung als Bulla ethmoidales im mittleren Nasengang.

Aufgrund der Drainage vieler Nasennebenhöhlen in diesen Gang wird er teilweise auch als ,,Sinusgang" bezeichnet.

Gemeinsam mit dem Hiatus semilunaris, den anterioren Cellulae ethmoidales und deren Einmündung bildet der mittlere Nasengang die funktionelle Einheit des ostiomeatalen Komplexes.

 

Der obere Nasengang (Meatus nasi superior) wird nach kaudal durch die mittlere Nasenmuschel begrenzt. Die kraniale Begrenzung bildet im vorderen Teil das Nasendach und im hinteren Teil die obere Nasenmuschel. Da im oberen Teil dieses Nasenganges im Bereich des Nasendaches mit der Regio olfactoria das Geruchsorgan lokalisiert ist, wird dieser Gang teilweise auch als ,,Riechgang" bezeichnet.
Neben den Sinus sphenoidales geben auch die hinteren Siebbeinzellen ihr Sekrekt in diesen Nasengang ab.

 

Die Schleimhaut der Regio respiratoria besteht aus mehrschichtigem Flimmerepithel, dessen Flimmerstrom zum Rachen hin gerichtet ist.
In der Regio olfactoria hingegen finden sich primäre Sinneszellen (Riechzellen) und Stützzellen im Sinnesepithel. Von hier aus gelangen die marklosen Fila olfactoria (N. olfactorius) durch die Lamina cribrosa zum Bulbus olfactorius
(CAVE: möglicher Infektionsweg zum Schädelinneren!).