Schluckstörungen

 


Zenker-Divertikel:
 

Nicht nur bei der Atmung und Sprachbildung sind Pharynx und Larynx ausschlaggebend beteiligt, sondern auch im Rahmen des Schluckakts nehmen sie eine zentrale Rolle ein. Zu Störungen der Schluckfunktion kann es zum Beispiel bei Vorliegen eines Zenker-Divertikels kommen.  Dieses Divertikel wird oft als Ösophagus-Divertikel abgehandelt, geht anatomisch aber eigentlich vom Hypopharynx aus.

Es handelt sich dabei um ein „falsches“ Divertikel, ein sogenanntes Pulsionsdivertikel, bei dem sich durch endoluminale Druckerhöhung Mukosa und Submukosa durch eine muskelschwache Stelle der Muskularis nach außen wölben. Diese muskelschwache Stelle wird „Killian-Dreieck“ genannt und befindet sich zwischen Pars obliqua und Pars fundiformis des M. cricopharyngeus des dorsalen Hypopharynx.

Das Zenker-Divertikel verursacht Passagestörungen am pharyngo-ösophagealen Übergang. Die Patienten klagen über Dysphagie, Regurgitation unverdauter Speisen, Aspiration und Foetor ex ore.
Die Diagnosesicherung erfolgt mithilfe des Röntgenbreischlucks (Röntgenkontrastmitteldarstellung), mit dem das Zenker-Divertikel im lateralen Strahlengang auf Höhe C5/C6 dargestellt werden kann.
Die Therapie des Zenker-Divertikels bestand in der offenen extramukösen Myotomie des queren Anteils des M. cricopharyngeus sowie der Divertikelabtragung, wodurch die Fehlbelastung beim Schluckakt behoben werden konnte. Mit Einzug der transoralen endoskopischen Verfahren ist das offene Vorgehen nur noch Reservetherapie.