Neugeborenen-Hörscreening
Für das universelle Neugeborenen-Hörscreening misst man die Otoakustischen Emissionen (OAE) der Cochlea. OAE sind sehr, sehr leise Geräusche, die von den äußeren Haarsinneszellen ausgesendet werden, wenn diese sich kontrahieren. Sie lassen sich mit hochempfindlichen Mikrofonen im äußeren Gehörgang messen. Das OAE ist relativ schnell und einfach durchzuführen, da dem Baby lediglich eine Sonde ins Ohr gesteckt werden muss. Ein Nachteil ist jedoch, dass Hörstörungen erst ab einem Verlust von 50dB gemessen werden können. Alle Hörstörungen unter 50 dB Hörverlust werden als unauffällig befundet.
Sind die OAE auffällig, wird meist eine Hirnstammaudiometrie (brain stem evoked response audiometry, BERA) angefordet. Die Hirnstammaudiometrie muss am ruhigen, am besten schlafenden Kind durchgeführt werden. Manchmal muss bei älteren Kindern sogar eine Kurznarkose durchgeführt werden, damit richtig gemessen werden kann. Vorteil der BERA ist, dass die gesamte Hörbahn beurteilt werden kann. Außerdem können Hörstörungen schon ab einem Verlust von 30dB gemessen werden.