Stimmgabeltest nach Weber
Durchführung:
1. Anschlagen der Stimmgabel und Positionierung mittig auf dem Schädel, sodass der Ton direkt auf den Knochen übertragen wird
2. Fragen, ob und auf welcher Seite der Patient den Ton hört.
3. Wird der Ton mittig oder auf beiden Seiten gleich gehört, ist der Weber-Test unauffällig. Wird der Ton nur auf einer Seite gehört, spricht man von einer Lateralisierung.
Eine Lateralisierung kann 2 Ursachen haben:
· eine Schallleitungsstörung auf der ipsilateralen Seite
· eine Schallempfindungsstörung auf der kontralateralen Seite
Kombinierte und bilaterale Schwerhörigkeit
Es überwiegt die Störung, die bei 512 Hz (Frequenz einer Standard-Stimmgabel) am größten ist! Sind beide Störungen gleich stark ausgebildet, überwiegt die Schallleitungsstörung beim Weber-Test und der Ton lateralisiert ins kranke Ohr. Bei bilateralen Schallleitungsschwerhörigkeiten, lateralisiert der Weber-Test in das Ohr, in dem die stärkere Schallleitungsschwerhörigkeit herrscht („kränkeres Ohr“). Bei bilateralen Schallempfindungsschwerhörigkeiten lateralisiert der Weber-Test in das Ohr, wo die geringere Schallempfindungsschwerhörigkeit herrscht („gesünderes Ohr“).
Warum lateralisiert der Weber bei einer Schalleitungsstörung ins kranke Ohr?
Beim Weber-Test werden die Schallwellen über den Schädelknochen ins Innenohr geleitet. Ein Teil der Schallwellen wird beim Gesunden über das Mittelohr wieder nach außen abgegeben. Bei einer Schalleitungsstörung können die Schallwellen nicht abgegeben werden, da das Mittelohr blockiert ist. Dadurch wird der Ton im kranken Ohr lauter wahrgenommen.