Infektiöse Erkrankungen

 

Akute Laryngitis:
Die akute Laryngitis tritt in den meisten Fällen im Rahmen einer Virusinfektion der oberen Atemwege auf, die aus dem Nasen-Rachen-Raum zum Larynx absteigen kann. Die häufigsten Erreger sind demnach Grippeviren, wie Influenza- und Parainfluenzaviren. Im Rahmen einer Superinfektion können auch Bakterien, wie Streptokokken nachgewiesen werden.
Leitsymptome der akuten Laryngitis sind Dysphonie / Aphonie, Schmerzen und Hustenreiz.
Zur Therapie wird den Patienten Stimmschonung, Inhalationen (NaCl) und Nikotinkarenz empfohlen und bei Superinfektion ggf. Antibiotika und evtl. Glucocorticoide verschrieben. 

 

Akute Laryngitits

 

 

Chronische Laryngitis:

Die chronische Laryngitis wird vorwiegend durch exogene Auslöser, wie inhalative Noxen, Alkoholabusus, Reflux, inhalative Kostikosteroide (Asthmaspray), chronischer Husten und Funktionsstörungen hervorgerufen. Eine Heiserkeit, die > 3 Wochen anhält, sollte in jedem Fall fachärztlich abgeklärt werden, da ein malignes Geschehen ausgeschlossen werden muss (3-Wochen-Regel, s.u.). Die Therapie erfolgt je nach Entität durch Noxenkarenz, Refluxbehandlung, Umstellung des Asthmasprays, Behandlung der Hustenursache oder Stimmtherapie.

 

chronische Larynngitis

 

 „Pseudokrupp“:
Der Pseudokrupp - auch Laryngitis subglottica oder stenosierende Laryngotracheitis genannt – ist eine virale Entzündung der oberen Atemwege, die mit einer akuten subglottischen Stenose einhergeht und meist bei Kindern auftritt. Charakteristischerweise erwachen die Kinder nachts mit einem anfallsartigen, bellenden Husten, inspiratorischem Stridor und Heiserkeit. Dies kann eine Notfallsituation hervorrufen!


Die Epiglottitis hingegen beschreibt eine akute, meist fulminant verlaufende bakterielle Entzündung der Epiglottis, die früher meist durch Hämophilus influenzae ausgelöst wurde, seit Einführung der Schutzimpfung gegen diesen Erreger aber deutlich seltener auftritt. Charakteristisch hierfür sind die kloßige Sprache, ein eingeschränkter Allgemeinzustand ggf. mit Fieber, Schluckstörungen, sowie ein inspiratorischer Stridor.

 

akute Epiglottitis

 

 Alle Erkrankungen, die mit akuten Stenosen von Larynx und / oder Trachea einhergehen, werden unter dem „Krupp-Syndrom“ zusammengefasst. Dazu zählen neben dem Pseudokrupp und der Epiglottitis der „echte Krupp“, also die Diphtherie, anaphylaktische Reaktionen und Fremdkörperaspirationen. In der folgenden Tabelle sind Pseudokrupp, Diphterie und Epiglottitis einander gegenübergestellt, um die entscheidenden Unterschiede deutlich zu machen.  

 

 

Echter Krupp (Diphtherie)

Pseudokrupp

Epiglottitis

Erreger

Bakteriell: Corynebakterium diphtheriae

Viral: meist Parainfluenzaviren

Bakteriell: Haemophilus influenzae B, ß-hämolysierende Streptokokken A, Pneumokokken, Staphylokokken, Klebsiella pneumoniae

Alter

Jedes Alter möglich

3. Lebensmonat – 5. Lebensjahr

Jedes Alter möglich (bevorzugt Senioren und Ungeimpfte)

Krankheitsbeginn

Langsam progrediente lokale Tonsillitis, 4-5 Tage später plötzlicher Beginn des Krupps

Plötzlich einsetzende Symptomatik (insbesondere nachts), zuvor ggf. milde grippale Symptome

Plötzlich, fulminant

Allgemeinzustand

Reduziert

Gut bis leicht reduziert

Reduziert

Husten

Bellend

Bellend

Fehlt

Stimme

Heiserkeit

Heiserkeit

Kloßige Sprache

Inspiratorischer Stridor

Vorhanden

vorhanden

vorhanden

Schluckbeschwerden

Vorhanden

Nicht vorhanden

Vorhanden

Therapie

Diphtherie-Antitoxin systemisch
Antibiotika systemisch
ggf. Intubation / Dialyse

Keine kausale Therapie
symptomatisch: Glucocorticoide systemisch, Adrenalin inhalativ
selten Intubation

Antibiotika systemisch
symptomatisch: Glucocorticoide systemisch, Adrenalin inhalativ
ggf. Intubation

Auftreten

Impfung vorhanden
in Deutschland selten

Keine Impfung vorhanden
Auftreten sehr häufig

Impfung gegen HiB vorhanden
in Deutschland selten, wenn dann meist andere Erreger als HiB